19.11.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Bindehautzyste

Bindehautzysten müssen vollständig entfernt werden um das Risiko zu minimieren, dass diese wieterauftreten

Dr. Valéry Vinzent Wittwer

Eine Bindehautzyste (Inklusionszyste) ist ein gutartiger, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum auf der Bindehaut – dem durchsichtigen Gewebe, das den weißen Teil des Auges bedeckt. Sie entsteht, wenn sich Bindehautzellen einschließen und weiter Flüssigkeit produzieren.

  • Angeboren (von Geburt an vorhanden)
  • Nach Augenoperationen
  • Nach Verletzungen oder Reizungen der Bindehaut
  • Nach Entzündungen (z. B. Bindehautentzündung)
  • Durch Reibung oder chronische mechanische Belastung
Gründe für eine chirurgische Entfernung

Aus folgenden Grünen ist eine entfernung sinnvoll:

  • ein Fremdkörpergefühl verursacht
  • sichtbar stört oder kosmetisch auffällt
  • größer wird oder das Auge beim Bewegen behindert
  • Reizungen oder verstärkte Trockenheit auslöst
  • Druck auf umliegende Strukturen ausübt
  • wiederholt nach Punktionen zurückkehrt
Operationsvorgang
  • Die Behandlung erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung (Tropfen oder Injektion)
  • Die Zyste wird unter dem Operationsmikroskop vollständig herausgelöst, ohne sie zu verletzen, damit sie nicht wiederkommt
  • Die Bindehaut wird bei Bedarf mit kleinen selbstauflösenden Nähten verschlossen
  • Danach wird eine antibiotische und entzündungshemmende Salbe gegeben
  • Die Heilung dauert in der Regel nur wenige Tage
Risiken

Die Entfernung einer Bindehautzyste ist ein kleiner, meist sehr sicherer Eingriff. Dennoch können – wie bei jeder Operation – Risiken auftreten:

  • Wiederauftreten der Zyste, wenn kleine Reste der Zystenwand zurückbleiben
  • Reizung oder Rötung des Auges in den ersten Tagen
  • Infektion (selten)
  • Blutungen oder kleine Blutergüsse an der Bindehaut
  • Narbenbildung an der Bindehaut (meist unauffällig)
  • Trockenheitsgefühl oder Fremdkörpergefühl während der Heilung
  • Sehr selten: kleine Einschränkungen der Augenbeweglichkeit, falls die Zyste tief lag

Häufige Fragen (FAQ)

Tut die Operation weh?

Nein. Das Auge wird mit Tropfen oder einer kleinen Spritze betäubt. Sie spüren höchstens etwas Druck, aber keine Schmerzen.

Wie lange dauert der Eingriff?

Meist nur 10–20 Minuten.

Kann die Zyste von selbst verschwinden?

Kleine Zysten können sich zurückbilden, größere bleiben meist bestehen und können weiter wachsen.

Sehe ich nach der Operation schlechter?

Nein. Die Sehkraft bleibt normal; es kann lediglich kurzzeitig zu verschwommenem Sehen durch die Reizung, Tränenlaufen oder Augensalbe kommen.

Wann bin ich wieder gesellschaftsfähig?

Bei kleineren Zysen in der Regel am nächsten Tag. Bei grösseren Zysten kann es zu einer Blutungen unter die Bindehaut kommen, dieses Blut löst sich nach ein bis zwei Wochen wieder auf.

Darf ich nach der Operation arbeiten oder Auto fahren?

Ja, sobald das Sehen klar ist und Sie sich wohl fühlen. In der Regel ist dies am nächsten oder übernächsten Tag der Fall.

Kann die Zyste zurückkommen?

Ja, aber selten. Das Risiko ist höher, wenn die Zystenwand während der OP verletzt wurde.

Muss man Nähen entfernen?

Nein. Falls Nähte nötig sind, lösen sie sich von selbst auf. Dies kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Muss ich nach der OP spezielle Tropfen nehmen?

Ja. Meist eine antibiotische und eine entzündungshemmende Salbe oder Tropfen für einige Tage.

Quellen: eyewiki.org

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